Die meisten tun es im Verborgenen – Pornos sehen. Dabei ist dies nichts Verwerfliches, ganz im Gegenteil. Denn die Lust auf Pornos scheint wie der Sexualtrieb angeboren zu sein. Ein kurzer Streifzug durch die Geschichte zeigt, dass bereits die alten Römer und Griechen ihr Geschirr mit erotischen Abbildungen schmückten. Auch das Kamasutra – der indische Leitfaden zur Erotik – lehrt nicht nur über Sexualität, sondern vermittelt ebenfalls Wissenswertes über sexuelle Lust.
Die Hauptklientel der Pornoindustrie sind Männer, wenngleich Frauen aufholen. Warum erfreuen sich Pornos so großer Beliebtheit? Ausgehend von aktuellen Studien scheinen sie ein mit Sex vergleichbares Erlebnis zu vermitteln. Der Grund hierfür sind die sogenannten Spiegelneurone. Diese Nervenzellen weisen beim Betrachten eines Vorgangs dasselbe Aktivitätsmuster auf, das entstünde, wenn der Vorgang selbst ausgeführt würde. Auch wenn man die Handlung nur hört, werden die Spiegelneuronen ebenfalls aktiviert. Dies gilt neben Schmerz und Emotionen anscheinend auch für Lust und Leidenschaft. Wissenschaftler des französischen Instituts für Gesundheit und medizinische Forschung (Inserm: www.inserm.fr) fanden heraus, dass Hirnregionen mit Spiegelneuronen beim Sehen von Pornos aktiv sind und zwar bereits bevor es zur Erektion kommt. Aufschlussreich: Je stärker die Aktivität der Spiegelneuronen, umso stärker die nachfolgende Erektion. Das heißt, die Spielgelneurone scheinen neben den Korrelaten für Bewegung auch autonome Korrelate im Gehirn zu aktivieren. Beim Sehen von Pornos wird praktisch ein Gefühl erzeugt als würde der Sex selbst erlebt. Und genau deswegen macht Pornoschauen auch so viel Spaß.
Übrigens: Wir sind natürlich mal wieder Weltmeister, was den Pornokonsum betrifft. Das zeigt die Analyse von Similarweb.
Die Lust auf Pornos sitzt im Gehirn
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