Testosteron ist die Substanz der Männlichkeit. Das Sexualhormon kommt zwar bei beiden Geschlechtern vor, unterscheidet sich jedoch bei Mann und Frau in Konzentration und Wirkungsweise. Beim Mann ist Testosteron unter anderem für die Entwicklung und Ausbildung der männlichen Geschlechtsmerkmale verantwortlich. Aber hat es auch Auswirkungen auf typisch männliche Merkmale und Verhaltensweisen?
Die Produktion von Testosteron konnte in mehreren Studien mit der Gehirnentwicklung in Verbindung gebracht werden. Bei Männern ist häufig die linke Gehirnhälfte größer als die rechte. Diese ist verantwortlich für Fähigkeiten, die räumliches Vorstellungsvermögen verlangen. Durch die Ausschüttung von Testosteron wird dieses Wachstum schon im Mutterleib angeregt. Im Gegensatz dazu wird die rechte Hirnhälfte weniger entwickelt.
Bei Frauen ist häufig die rechte Hirnhälfte größer, der Schwerpunkt liegt dann eher auf Problemlösung und einer größeren Sensibilität für die Gefühle der anderen. Bei erwachsenen Männern kann man sogar beobachten, wie sich die Schwankungen des Hormonspiegels im Verlauf des Tages oder des Jahres auch auf die räumlichen Fähigkeiten auswirken.
Testosteron macht nicht nur das Gehirn männlich. Es wird auch als Ursache für die spielerischen Balgereien in der Kindheit angeführt. Im jungen und späteren Erwachsenenalter werden den Männern nicht zuletzt deshalb aggressive Verhaltensmuster angedichtet. Aktuelle Studien jedoch widerlegen die Behauptung, dass Testosteron zu erhöhter Aggressivität führt.
Sicher ist, dass Testosteron der Treibstoff für die männliche sexuelle Lust ist. Es steigert das Verlangen, den Antrieb und die Ausdauer. Seine Abnahme über die Jahre bringt oft abnehmende Lust und Erektionsprobleme mit sich. Der Trost: Einen Testosteronmangel kann man fast immer beheben!