Die illegale Substanz Kokain steht nach Cannabis weltweit an zweiter Stelle, was die Häufigkeit des Konsums betrifft. Wissenschaftler der Psychiatrischen Universität Zürich zeigten, dass sich eine regelmäßige Einnahme negativ auf Gedächtnis, Konzentration und Aufmerksamkeit auswirkt. Einer neuen Studie zufolge, die ebenfalls von den Züricher Wissenschaftlern durchgeführt wurde, beeinträchtig die Kokainsucht auch die sozialen Fähigkeiten: Die sozialen Fähigkeiten von Menschen, die regelmäßig Kokain konsumieren, sind schlechter als diejenigen von Personen, die keine Drogen nehmen. Kokain bewirkt, dass man sich schlechter in andere einfühlen kann und unsozialer verhält. Wer Drogen nimmt, ist weniger gut in der Lage, die Gefühle von anderen aus deren Stimme richtig ‚herauszulesen‘. Seine Sozialkontakte sind niedriger und sein Verhalten ist weniger sozial. Dies könnte damit zusammenhängen, dass je schlechter sich jemand in andere einfühlen kann, das soziale Netzwerk umso kleiner wird. Außerdem erfahren suchtkranke Menschen oft weniger positives Feedback von anderen Menschen. Und dieser Mangel an Kontakten könnte sowohl für die Entstehung der Kokain-Sucht als auch an deren Aufrechterhaltung mitbeteiligt sein. Außerdem fanden die Forscher mithilfe eines bildgebenden Verfahrens heraus, dass Blickkontakte einen bestimmten Bereich des Belohnungszentrums bei Kokainkonsumenten weniger stark anregen. Personen, die eine Therapie zur Behandlung ihrer Abhängigkeit durchführen, könnten also zusätzlich von einem Training ihrer sozialen Fähigkeiten profitieren, so die Schlussfolgerung der Wissenschaftler aus den vorliegenden Daten.
Kokain macht unsozial
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