Im Kindesalter bestehen noch keine Unterschiede in der Haut zwischen Jungen und Mädchen. Bemerkbar machen sich die geschlechtsspezifischen Unterschiede männlicher und weiblicher Haut erst in der Pubertät, wenn die Hormone Einfluss gewinnen. Deshalb sind auch die Produkte der täglichen Pflege sowohl speziell für Frauen als auch für Männer erhältlich. Eine Studie der Universität Hamburg hat sich nun den Unterschieden gewidmet und neue Einblicke gewonnen.
Die Hamburger Forscher untersuchten jeweils 30 gleichgeschlechtliche Studienteilnehmer, die in 5 Altersgruppen eingeordnet wurden.

Wasserverlust

Der Wasserverlust ist der Indikator für den Feuchtigkeitsgehalt und die Barrierefunktion der Haut. Es zeigte sich, dass die Haut von Frauen bis zum Alter von 50 Jahren offenbar deutlich mehr Feuchtigkeit, insbesondere im Gesicht und am Hals, verliert, als die von Männern. Dieser Unterschied verringert sich, je älter man wird. Bei den Männern nimmt dann die Feuchtigkeit der Haut mit den Jahren stark ab, während der Wert bei den Frauen auch im Alter konstant bleibt.

Talgproduktion

Bei den männlichen Studienteilnehmern wurde ein zum Teil sogar doppelt so hoher Talggehalt der Haut festgestellt wie bei den Frauen im gleichen Alter. Grund sind die Hormone: bei Männern begünstigen Androgene die Talgproduktion der Haut, bei Frauen regulieren die Östrogene die Talgproduktion herunter. Im Alter stagniert die Talgdrüsenaktivität bei den Männern oder nimmt weiter zu, während bei den Frauen ab 40 die Talgproduktion zu sinken anfängt.

pH-Wert der Haut

Alles, was Wasser enthält, hat einen pH-Wert. „pH“ ist die Abkürzung für „potentia hydrogenii“, das heißt „Wasserstoffionenkonzentration“. Der pH-Wert dient dazu, Säuren und Laugen voneinander zu unterscheiden und in Stärke zu kennzeichnen.
Bereits seit etwa hundert Jahren ist bekannt, dass die Haut leicht sauer ist. Moderne Messmethoden ergaben einen durchschnittlichen pH-Wert von 5,5, der durch körpereigene saure Substanzen in Schweiß, Talg und Hornzellen zustande kommt.
Der saure pH-Wert der Haut funktioniert als Säureschutzmantel zur Abwehr von Infektionserregern und dient der Wiederherstellung der Hornschichtbarriere nach Schädigungen. Bei Männern aller Altersgruppen lag der pH-Wert in der Studie unter 5. Bei den Frauen meistens über 5. Mit zunehmendem Alter glichen sich die Werte bei Männern und Frauen jedoch an.

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