Der menschliche Körper hat viele Mitbewohner. In und auf unserem Körper wimmelt es von Mikroben. Für 100 Milliarden Kleinstlebewesen dient der menschliche Körper als Zuhause. Allein die Mundhöhle beherbergt ungefähr 700 verschiedene Mikroben. Was passiert mit ihnen, wenn wir uns küssen? Dieser Frage gingen Forscher aus Holland nach. Sie wollten wissen, wie das Küssen die Mikroben in der Mundhöhle des Partners beeinflusst. Denn Küssen, so das Team um Remco Kort von der Universität Amsterdam, sei ein weit verbreitetes menschliches Verhalten. Bei über 90 Prozent der Kulturen küssen sich die Menschen mit Zungenkontakt. Für ihre Studie befragten die Forscher 21 Paare. Mithilfe von Fragebögen wurden das Kussverhalten und die durchschnittliche tägliche Häufigkeit erfasst. Zudem gaben die Teilnehmer der Studie sowohl Speichelproben als auch Proben der Zungenoberfläche ab.
Was 90 Kuss-Sekunden pro Tag bewirken
Tauschen Paare pro Tag mindestens neun zehnsekündige Küsse aus, haben sie eine stark übereinstimmende Zusammensetzung der Speichelmikroben. Allerdings spielen noch andere Faktoren eine Rolle. Der Lebensstil, die Mundpflege und die Ernährung beeinflussen die Zusammensetzung der Mikroben im Mund ebenfalls.
14 weitere (zum Teil überraschende) Fakten zum Thema Küssen
- Küssen ist Arbeit. Je nach Intensität sind 38-60 Muskeln beteiligt.
- Wer noch (dazu)lernen möchte, findet auf Youtube unter dem Suchbegriff „Tutorial Küssen“ mehr als 18.200 Ergebnisse.
- Drei Prozent der Frauen küssen mit offenen Augen. Bei den Männern sind es 37
- Bei jedem Zungenkuss wechseln durchschnittlich 60 Milligramm Wasser, je 0,7 Milligramm Eiweiß und Fett sowie 0,4 Milligramm Salz den Besitzer.
- Kussgesetze: Im US-Bundestaat Michigan ist es verboten, seine Frau an einem Sonntag zu küssen. In Frankreich darf man sich nicht auf Bahnübergängen küssen Ein teurer Spaß wird Küssen in Indonesien. Knutscht man in der Öffentlichkeit, droht eine Strafe von 20.000 Euro.
- Zwei Drittel aller Menschen drehen beim Küssen ihren Kopf nach rechts.
- Studien belegen, dass Männer und Frauen aus unterschiedlichen Gründen küssen: Männer sind zielorientierter und möchten durch das Küssen vor allem zum Sex kommen. Frauen wollen prüfen, ob die Beziehung harmonisch ist und ob ihr Partner zu ihnen steht.
- Der 6. Juli ist der internationale Tag des Kusses.
- Der Geruchs- und Geschmackssinn von Männern ist schlechter, Darum küssen sie feuchter, damit sie im Speichel vorhandene Informationen über den Menstruationszyklus und die Fruchtbarkeit herausschmecken.
- Laut Guinness-Buch der Rekorde fand der längste Kuss der Welt fand vom 18. September 2010 bis 19. September 2010 in New Jersey statt und dauerte 33 Stunden.
- Dem Küssen kam man sich auch im Studium nähern: Die Wissenschaft des Kusses nennt man Philematologie.
- Laut einer europäischen Studie küssen die Italiener und Franzosen am besten.
- Auch Tiere mögen französische Küsse: Die Zwergschimpansen Bonobos küssen »mit Zunge«.
- Küssen als Fitnessübung: Beim Küssen werden jede Minute etwa 6,4 Kalorien verbrannt.
Bild der Wissenschaft – Wie viele Bakterien überträgt ein Kuss?
Wikipedia – Kuss