Nein, es sind nicht die vielen aus Schusswaffen abgefeuerten Kugeln, denen er ausweichen muss oder andere Aktionen seiner ihm nach dem Leben trachtenden Feinde. Die Gefahr scheint auf den ersten Blick banaler: James Bond trinkt zu viel und zwar so viel, dass er mit ernsthaften Gesundheitsproblemen rechnen muss – so lautet die ernüchternde Analyse britischer Wissenschaftler aus Nottingham.
Die Wissenschaftler lasen sich in forschender Mission durch alle originalen James Bond Bücher von Ian Fleming und zählten dabei die Drinks des Agenten. Bond trinkt durchschnittlich 900 Milliliter reinen Alkohol in einer Woche. Zum Vergleich: So viel Alkohol würde man zu sich nehmen, wenn man fünf Mal am Tag einen halben Liter Bier trinkt. Demnach hätte er ein Alkoholproblem und könnte nicht als Agent arbeiten. Seine Hände müssten eigentlich zittern, seine Reaktionen verlangsamt ablaufen, seine Entzugserscheinungen sein Denken blockieren. Die Folge: Bonds Stunden wären gezählt.
Hier ein paar medizinische Details: Wird Alkohol über einen längeren Zeitraum regelmäßig genossen, können die langen Nervenfasern chronisch geschädigt werden. Im medizinischen Fachjargon heißt die Nervenschädigung Polyneuropathie. Von den Schädigungen können auch die Nervenfasern betroffen sein, die für die Erektion zuständig sind. Die Folgen: Erektionsschwäche und Impotenz. Und dieses Duo sexueller Funktionsstörungen könnte Bonds Interaktionen mit dem andern Geschlecht wesentlich beeinträchtigen. Alkohol beeinträchtigt auch weitere Organe: So kann beispielsweise die Leber ihre Arbeit nicht mehr richtig erfüllen, sie droht zu verfetten. Bluthochdruck und Depressionen sowie Bauchspeicheldrüsenentzündung setzen die Liste der durch Alkohol bedingten Erkrankungen fort. Alkohol führt außerdem zu Hormonstörungen, so wird unter anderem der Testosteronspiegel aus dem Lot gebracht, was die Potenz empfindlich beeinträchtigt. Das Immunsystem ist ebenfalls Zielscheibe des erhöhten Alkoholkonsums. Der Körper wird anfälliger für Erkrankungen.
Das Ergebnis ihrer Studie veröffentlichten die Wissenschaftler in der Weihnachtsausgabe des ‚British Medical Journal‘ – und offenbaren damit britischen Humor: Denn gerade diese Jahreszeit ist auch mit erhöhtem Alkoholgenuss verknüpft.