Chronisches Schnarchen ist eine männliche Domäne. Von Rhonchopathie – wie Schnarchen im medizinischen Fachjargon heißt – sind 44 Prozent der Männer betroffen. Zum Vergleich: Bei den Frauen schnarchen nur 28 Prozent. Der typische Schnarcher ist übergewichtig und hat eine gute Beziehung zu alkoholischen Getränken. Er schläft eher auf dem Rücken und sein Schnarchen verursacht Höchstlautstärken von 93 Dezibel. Übrigens, es schnarchen nur Menschen und Haustiere. Bei Wildtieren scheint es nach bisherigen Erkenntnissen nicht vorzukommen. Verursacht wird die nächtliche „Sägearbeit“ durch die Bewegungen der erschlaffenden Muskulatur an den Engstellen der oberen Atemwege.

Dass Schnarchen für den Bettgenossen Stress bedeuten kann, ist hinreichend bekannt. Bekannt ist auch, dass das Schnarchen bei manchen Paaren zu getrennten Schlafzimmern führt. Schlafmediziner der Universitäten Regensburg, Würzburg und Halle gingen einen Schritt weiter. Sie wollten wissen, wie der Bettgenosse oder die Bettgenossin des Schnarchenden den „nächtlichen Geräuschpegel“ emotional verarbeitet. Das Team um Thomas Kühnel nahm sieben Männer in ihre Untersuchung auf, die sich wegen intensiven Schnarchens am weichen Gaumen operieren ließen. Die Forscher zeichneten je vier Stunden vor und nach der Operation alle Geräusche der schlafenden Männer auf.

Danach spielten die Wissenschaftler die Aufnahmen dem jeweiligen Partner / Partnerin vor und baten sie, die dort zu hörenden Geräusche zu bewerten. Außerdem wurden alle Aufnahmen von einem unabhängigen Untersucher beurteilt.

Die Wissenschaftler stellten fest, dass Schnarchen die Beziehung stört. Bei einigen Paaren, so beobachteten die Forscher, gab die Beurteilung des Schnarchens weniger Auskunft über das Geräusch an sich, sondern spiegelte vielmehr die Qualität der Beziehung. Bei einigen Teilnehmern beurteilte beispielsweise der Partner die Geräusche des schnarchenden Bettgenossen als unerträglich – und das, obwohl objektiv nur geringe Schnarch-Geräusche vorhanden waren. In diesen Fällen drückte die Bewertung durch den Partner eine belastete Beziehung aus. So kann das „unerträgliche Schnarchen“ in einer gestörten Beziehung als willkommener Anlass genommen werden, um die Nacht in getrennten Schlafzimmern zu verbringen. Die Ergebnisse ihrer Untersuchung, schlussfolgern die Forscher, deuten darauf hin, dass Schnarchen zu einer Beziehungsstörung führen kann, die sich selbst verstärkt. Die Folge: Das Schnarch-Geräusch wird zunehmend negativer beurteilt.

Ein paar Tipps gegen das Schnarchen

Nehmen Sie mindestens 3 kg ab, und das Schnarchen wird deutlich weniger.

Versuchen Sie, am Abend auf Alkohol, Beruhigungs- oder Schlafmittel zu verzichten. Auf diese Weise kann das Schnarchen ebenfalls verringert werden.

Versuchen Sie, nicht auf dem Rücken zu schlafen. So kann man sich zum Beispiel einen Pingpongball in den Pyjamarücken nähen, der verhindert, dass man sich auf den Rücken dreht. Das ist eine Maßnahme, die zumindest schlanken Menschen helfen kann. Übergewichtige Menschen könnten beim Schlafen auf dem Rücken jedoch Probleme bekommen.

Weiterführende Informationen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Schnarchen
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