Eine erhöhte vorgeburtliche Belastung mit aktuellen Umweltkonzentrationen an polychlorierten Biphenolen (PCBs) und Dioxinen beeinflussen das geschlechtsspezifische Verhalten von Mädchen und Jungen im Schulalter, zu diesem Ergebnis kamen Umweltwissenschaftler in einer aktuellen Studie. Nahm die Belastung zu, verhielten sich die Jungen mädchenhafter und die Mädchen jungenhafter. Die Forscher hatten für die Studie bei 232 Frauen in den Jahren 2000 bis 2002 die Konzentrationen von insgesamt 35 polychlorierten Biphenylen und Dioxinen bestimmt. Hierzu nahmen sie den Frauen während der Schwangerschaft Blut ab und untersuchten zusätzlich kurz nach der Entbindung den Gehalt der Substanzen in der Muttermilch. Sieben Jahre später wurden die Mütter gebeten, das Verhalten ihrer Kinder anhand eines international eingesetzten Fragenbogens zu beurteilen. Der Fragebogen erfasste, welche Spielsachen die Kinder bevorzugen, ihr Spielverhalten sowie andere geschlechtstypische Verhaltensmerkmale. Die Auswertung der Daten zeigte, dass sich das Verhalten der Kinder in Anhängigkeit von der Konzentration der Umweltgifte veränderte. Eine vorgeburtliche Belastung mit PCB und Dioxin scheint dieser Studie zufolge Auswirkungen auf das spätere geschlechtsspezifische Verhalten der Kinder zu haben: So verhielten sich Jungs mit zunehmender Belastung weiblicher, während das weibliche Verhalten der Mädchen abnahm.

(Besucher Gesamt: 489, 1 heute)