Erektile Dyfunktion (Erektionsstörungen) und Ejaculatio praecox (vorzeitiger Samenerguss) sind die beiden häufigsten Sexualstörungen des Mannes. Doch werden sie von der Öffentlichkeit sehr unterschiedlich wahrgenommen. Das hängt auch mit ihrem ungleichen Bekanntheitsgrad zusammen. Während Erektionsstörungen allgemein bekannt und als Sexualstörung anerkannt sind, hat die Ejaculatio praecox die Rolle der großen Unbekannten. Dabei ist ungefähr jeder 5. Mann betroffen. Ein zu früher Samenerguss führt zu starken seelischen Belastungen und zwar bei beiden Partnern. Allerdings ist die Dauer des Sexualaktes von Paar zu Paar sehr unterschiedlich. Ein vorzeitiger Samenerguss ist dadurch definiert, dass sich ein Partner oder beide einen deutlich längeren Liebesakt wünschen oder zumindest ein Partner unter dem kurzen Liebesspiel leidet. Wie lange das Liebesspiel anhält, wird von mehreren Faktoren beeinflusst. Hierzu gehören beispielsweise die Umgebung, die Vertrautheit der Partner miteinander oder die Atmosphäre in der konkreten Situation. Aber auch Leistungsdruck und allgemeiner Stress haben Einfluss auf die Dauer des Liebesspiels. In bestimmten Situationen ist fast kein Mann vor einem vorzeitigen Samenerguss gefeit. Sehr oft kommen Männer zu früh, wenn sie beispielsweise ihr erstes Mal erleben oder längere Zeit keinen Sex hatten. Studiendaten zufolge dauert es durchschnittlich 5 Minuten bis der Mann nach dem Eindringen des Penis in die Vagina der Partnerin einen Samenerguss hat. Es werden zwei Formen der Ejaculation praecox unterschieden: Die primäre Ejaculation praexoc, die ein Leben lang anhält und die erworbene Ejaculatio praecox, die zum Beispiel nach bestimmten Erkrankungen wie einer bakteriellen Prostataentzündung auftreten kann.
Serotonin – der Stoff der Erektion
Der Job des Serotonins beim Samenerguss ist es, diesen hinauszuzögern. Die Ejaculation kann dabei umso länger nach hinten verschoben werden, je länger sich das Serotonin in der Köperzelle befindet. Eine vorzeitige Ejaculation kann durch einen gestörten Serotonin-Haushalt oder eine veränderte Empfindlichkeit der Körperzellen auf Serotonin hervorgerufen werden.
Kein Mann muss sich damit abfinden, dass er zu früh kommt. Es gibt Behandlungsmöglichkeiten, um die Ejaculation hinauszuzögern. Neben bestimmten Verhaltensmaßnahmen stehen auch Medikamente zur Verfügung. Die Medikamente sorgen beispielsweise dafür, dass das Serotonin länger an seinem Wirkort verweilt und hierdurch die Ejaculation hinaus gezögert wird.
Der Urologe hilft
Ansprechpartner für betroffene Männer ist der Urologe. Er geht professionell mit der Situation um, stellt zielgenau die richtigen Fragen und sucht gemeinsam mit dem Mann (und dessen Partnerin) eine Lösung.