Bis vor einigen Jahrzehnten existierte bei uns noch ein relativ klares Männerbild, das an ein bestimmtes Auftreten gekoppelt war. Eigenschaften wie Dominanz, Ausdruck und Stärke waren akzeptable Qualitäten für einen „richtigen“ Mann. Heutzutage lässt sich nicht mehr so einfach ein charakteristisches Männerbild festlegen: Männer, die Gefühle oder eine Schwäche zeigen, bekommen nicht mehr gleich einen Knick in ihrer Männlichkeit.
Heute stehen Männer vor der Herausforderung, viele Erwartungen erfüllen zu müssen und in Familie, Beruf sowie Freundeskreis unterschiedlichen Rollen gerecht werden zu müssen. Wie gehen sie mit der Situation um?
Für Frauen war die Veränderung der Geschlechterrollen mit mehr Bildung, besseren Berufschancen und weniger Hausarbeit verbunden – Männer hingegen mussten sich mit mehr Pflichten im Haushalt, stärkerer Konkurrenz und Verzicht auf Karriere auseinandersetzen. Eine Konstellation, die auch zu Konflikten führen kann.
Viele Männer suchen daher nach Nischen althergebrachter Männlichkeit: Im beruflichen Leben hat man(n) die Möglichkeit, entsprechende Männlichkeitsbilder auszuleben – Männer können sich hier durch Erfolg und Einkommen profilieren, denn noch immer stehen ein starkes Auftreten, Macht, Konsequenz und Dominanz im Berufsleben im Vordergrund. Auch in einer Männerrunde kann man(n) seine Vorstellungen von Männlichkeit ausleben.