Männlichkeit – ein Begriff, der für viele mit Kraft, Stolz und Sexualität verbunden ist. Jahrzehnte lang beklagten sich Frauen über fehlende Sensibilität, Bindungsangst und über das ständige Bedürfnis nach Sex. Dem Mann wurde nachgesagt, er denke bis ins hohe Alter nur an das ’Eine’. Mittlerweile hat sich einiges getan. Zwar gilt auch heute noch der Mann als der Part in der Beziehung, der Sex häufiger einfordert, doch haben inzwischen auch Frauen klare Vorstellungen eines erfüllten Liebeslebens und setzen diese durch.
Aber: Sexuelle Unlust im Alltag ist leider keine Seltenheit. Sie wird häufig von Stress, schlechter Ernährung oder geringer körperlicher Aktivität begleitet. Testosteronmangel, der bei Männern im mittleren Alter einsetzt, kann das Lustempfinden zusätzlich verringern. Zur fehlenden Lust gesellt sich oft noch die Angst, den Vorstellungen des Partners nicht entsprechen zu können. Um Enttäuschung zu vermeiden, setzen sich Männer wie Frauen dann unter Druck. Das Ergebnis ist eine Flaute im Bett und in der Beziehung. Der Mann zweifelt an seinem Wert in der Partnerschaft, die Frau an ihrer Attraktivität – eine Belastung für den Zusammenhalt.
Daraus resultierende Potenzstörungen sind beim Mann in vielen Fällen psychisch bedingt. Oft genügt aber schon eine lockerere Einstellung, um das Problem aus der Welt zu schaffen. Häufig stecken jedoch Erkrankungen wie das Testosteron-Mangel-Syndrom (TMS) oder die Erektile Dysfunktion (ED) hinter der Impotenz – betroffen sind schätzungsweise 4,5 Millionen Männer in Deutschland.
Wenn Erektionsprobleme auftreten, ist das nicht gleich ein Grund zur Sorge. Halten die Störungen jedoch über einen Zeitraum von über drei Wochen an, sollten Betroffene einen Urologen oder Andrologen aufsuchen. Aus Scham oder Angst vor der Diagnose einer ernsthaften Krankheit zögern Männer den Besuch beim Arzt jedoch leider gerne hinaus. Sie warten oft Jahre lang oder gehen erst auf Drängen ihrer Partnerin zum Urologen. Was viele nicht wissen: Hinter einer Impotenz können sich auch ernstzunehmende Erkrankungen verbergen. Und: Impotenz lässt sich heute fast immer erfolgreich therapieren. Es gibt daher keinen Anlass für Selbstzweifel und Verzicht auf eine ausgelebte Sexualität oder eine glückliche Beziehung. Man(n) muss nur den Gang zum Arzt wagen.