Männer in Deutschland haben mit 76,2 Jahren immer noch eine um 5,6 Jahre kürzere Lebenserwartung als Frauen. Das liegt vor allem daran, dass ein gesunder Lebensstil, Risikobewusstsein und Vorsorgeuntersuchungen vom „starken Geschlecht“ immer noch viel zu häufig ignoriert werden. Körperliche Beschwerden werden oft so lange auf die leichte Schulter genommen, bis Vorsorgemaßnahmen zu spät kommen und sich die Prognose verschlechtert.
Dabei würde ein bisschen mehr Gesundheitsbewusstsein schon ausreichen, um die Lücke zwischen Männern und Frauen in punkto Lebenserwartung zu schließen. So wirken sich Potenzstörungen (medizinisch: Erektile Dysfunktion) nicht nur unangenehm auf das Liebesleben aus, sondern sind auch ein Alarmzeichen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die zu Herzinfarkt und Schlaganfall führen können. Potenzstörungen sollten also keinesfalls einfach unter den Tisch gekehrt werden.
Rauchen und Übergewicht sind weitere Risikofaktoren, die die Lebenserwartung der Männer deutlich senken. Besonders gefährlich ist das Bauchfett, da es die Entstehung von Diabetes begünstigt, die Produktion von männlichen Hormonen wie Testosteron senkt und die Blutfettwerte steigen lässt. Der Anstieg der Blutfette wiederum führt zu einer Verengung der Arterien und damit zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Ein gesunder Lebensstil, bestehend aus einer ausgewogenen Ernährung und etwas körperlicher Aktivität, kann das Risiko für Erkrankungen deutlich senken. Genauso empfiehlt sich ein regelmäßiger Besuch beim Arzt, der die wichtigsten Vorsorgeuntersuchungen durchführt. Würden sich alle Männer an dieses Minimalprogramm halten, hätten sie die Frauen in Sachen Lebenserwartung vielleicht schon längst eingeholt.